Angebote und Ziele

Wir arbeiten mit einem ganzheitlichen, multiprofessionellen Ansatz, der auf der Schnittstelle zwischen Pädagogik, Therapie und sozialer Diagnostik ansetzt. Unsere Angebote sind nicht standardisiert, sondern gezielt auf die komplexen und individuellen Bedarfe von jungen Menschen ausgerichtet. Dabei verbinden wir wissenschaftlich fundierte Verfahren mit praktischer Erfahrung und einem hohen Maß an Beziehungsarbeit. Gemeinsam schaffen wir sichere Räume, in denen sich junge Menschen stabilisieren, entwickeln und neue Handlungsoptionen erproben können – stets in enger Abstimmung mit ihren Bezugspersonen und den beteiligten Systemen.

Zukün­ftige Schwer­punkte

Mit dem Traumazentrum MEUTEREI in Hamburg-Bramfeld entsteht das erste Kernprojekt der Auf Kurs – Soziale Innovationen gGmbH – ein Ort, an dem spezialisierte traumapädagogische Angebote gebündelt werden, um Kindern und Jugendlichen mit schweren psychischen Belastungen gerecht zu werden. Die Zielgruppe umfasst junge Menschen, deren Entwicklung durch chronische Gewalterfahrungen, Vernachlässigung oder andere Traumata massiv beeinträchtigt ist. Oftmals zeigen sie komplexe Verhaltensmuster, die in klassischen Hilfestrukturen nicht ausreichend aufgefangen werden können.

Das Traumazentrum MEUTEREI bietet ihnen einen sicheren Rahmen, in dem Stabilisierung, Orientierung und Entwicklung wieder möglich werden. Unsere Haltung dabei: Jeder junge Mensch trägt trotz – oder gerade wegen – seiner Erfahrungen ein Recht auf passgenaue, wertschätzende und fördernde Begleitung. Die Struktur des Zentrums ist bewusst multi­professionell, kleinräumig und differenziert aufgebaut.

1. Intensiv­wohngruppen MEUTEREI (§ 34 SGB VIII)

Zwei spezialisierte Wohngruppen mit jeweils sieben Plätzen bilden das Herzstück des Zentrums:

Die Diagnostikgruppe bietet Raum für Orientierung. Hier wird über einen befristeten Zeitraum hinweg eine systematische und alltagsnahe Einschätzung individueller Bedarfe vorgenommen. Ziel ist es, ein umfassendes Bild der psychischen, emotionalen und sozialen Situation des jungen Menschen zu erarbeiten – als Grundlage für die weitere Hilfeplanung. Gleichzeitig beginnt bereits hier der Aufbau tragfähiger Beziehungen und die erste Stabilisierung.

Die Behandlungsgruppe richtet sich an junge Menschen, bei denen eine intensive, längerfristige pädagogisch­therapeutische Begleitung notwendig ist. Der Fokus liegt auf psychischer Stabilisierung, Traumaintegration und dem Aufbau neuer Handlungs­kompetenzen im Alltag. Pädagogik, Therapie und Beziehungs­gestaltung greifen dabei gezielt ineinander. Die Gruppe versteht sich als entwicklungs­fördernder, geschützter Lebensort – mit Strukturen, die Halt geben, und Beziehungen, die tragen.

2. Tagesgruppe MEUTEREI (§ 32 SGB VIII)

Für junge Menschen, die weiterhin im familiären Umfeld leben, aber intensive Unterstützung benötigen, entsteht eine Tagesgruppe mit zehn Plätzen. Sie richtet sich vor allem an Kinder und Jugendliche mit traumatischen Erfahrungen, bei denen ambulante Maßnahmen nicht ausreichen, stationäre jedoch (noch) nicht notwendig sind. Ziel ist die gezielte Stabilisierung im Alltag – schulisch, sozial und emotional. Die Arbeit ist dabei eng verzahnt mit Herkunfts­systemen, Schulen und therapeutischen Angeboten.

Die Tagesgruppe bietet einen geregelten Tagesablauf, individuelle Förderung, soziales Lernen in der Gruppe und gezielte Elternarbeit. Besonders in einer Großstadt wie Hamburg, in der der Bedarf an niedrigschwelligeren trauma­pädagogischen Settings hoch ist, schließt dieses Angebot eine wichtige Lücke.

Weiterhin in der Planung befindet sich außerdem die stationäre Mutter/Vater-Kind Gruppe HAVARIE (§19 SGB VIII) im Stadtteil Meiendorf-Oldenfelde. Sie richtet sich an junge Eltern – insbesondere Mütter – mit psychischen Belastungen, die gemeinsam mit ihren Kindern Unterstützung benötigen. Ziel ist es, einen sicheren, entwicklungs­fördernden Rahmen zu schaffen, indem die elterlichen Kompetenzen gestärkt, traumatische Muster frühzeitig erkannt und unterbrochen werden können.

Das pädagogische Konzept der Mutter/Vater-Kind-Gruppe HAVARIE setzt auf frühe Bindungsförderung, intensive alltagspraktische Begleitung und therapeutisch gestützte Elternarbeit. Die Kinder profitieren dabei von einem stabilen Umfeld, das ihnen Sicherheit, Fürsorge und entwicklungs­angemessene Förderung bietet. Parallel dazu werden die Eltern in ihrer Rolle gestärkt, um langfristig eigen­verantwortlich für sich und ihr Kind sorgen zu können.

Gemeinsames Ziel aller Angebote:

Die Angebote im Traumazentrum MEUTEREI und der geplanten HAVARIE-Gruppe eint ein gemeinsamer Kern: Sie schaffen Schutzräume für junge Menschen und Familien in besonders belastenden Lebenslagen. Hier wird Trauma nicht übergangen, sondern verstanden. Hier gibt es keine schnellen Lösungen, aber verlässliche Begleitung. Und vor allem: Hier steht der Mensch im Mittelpunkt – mit seiner Geschichte, seinem Potenzial und seiner Würde.

Unsere MEUTEREI

Hier entsteht was Großes – wir denken innovativ  in neuen Dimensionen! Du auch? Denn Standard ist bei uns nicht gefragt.

Wenn du wirklich etwas bewirken willst, wachse mit und werde groß mit uns!

Ziel­gruppe

Die Angebote der Auf Kurs – Soziale Innovationen gGmbH richten sich an Kinder, Jugendliche und junge Familie, die mit erheblichen psychischen Belastungen, traumatischen Erfahrungen und komplexen Lebenslagen leben. Viele von ihnen haben bereits mehrere stationäre oder ambulante Hilfeformen durchlaufen – oft ohne dauerhafte Stabilisierung. Nicht, weil sie nicht wollten, vielmehr, weil die bisherigen Angebote nicht passgenau auf die Tiefe und Vielschichtigkeit ihrer Bedarfe zugeschnitten waren. Unsere Zielgruppe umfasst insbesondere junge Menschen, die

  • bereits mehrere Einrichtungen oder Pflegefamilien durchlaufen haben, oft ohne langfristigen Halt zu finden,
  • körperliche oder emotionale Gewalt erlebt haben– in der Familie, in institutionellen Kontexten oder durch Gleichaltrige, instabile Bindungsmuster, Misstrauen gegenüber Erwachsenen und große Schwierigkeiten, Nähe zuzulassen,
  • psychische Symptome wie Angststörungen, depressive Verstimmungen, selbstverletzendes Verhalten oder dissoziale Tendenzen entwickelt haben,
  • Schwierigkeiten haben, ihre Impulse zu steuern, mit starken Affekten umzugehen oder eigene Bedürfnisse überhaupt zu benennen,
  • Schule als dauerhafte Überforderung erleben – oder gar nicht mehr besuchen und/oder
  • oft eine „Karriere“ im Hilfe- oder Jugendhilfesystem hinter sich haben, ohne je wirklich angekommen zu sein.

Viele dieser jungen Menschen schützen sich durch Verhalten, das von außen als schwierig, provokant oder sozial auffällig erscheint – tatsächlich sind es oft Versuche, Kontrolle zu behalten, nicht wieder verletzt zu werden oder die eigene innere Not zu regulieren. Wir begegnen diesem Verhalten nicht mit Strafe oder Kontrolle, sondern mit Verständnis Struktur und Verlässlichkeit. Unser Ziel ist es, den Raum zu schaffen, in dem echte Entwicklung möglich wird. Der besondere Fokus liegt auf jungen Menschen mit:

  • komplexen Traumafolgestörungen,
  • Beziehungsabbrüchen in der frühen Kindheit,
  • psychiatrischen Vorbelastungen in der Herkunftsfamilie,
  • früh einsetzender Parentifizierung und
  • einer Biografie, die von emotionaler Isolation und mangelnder Selbstwirksamkeit geprägt ist.

Auch in unseren weiteren Angeboten – wie der Mutter-/Vater-Kind-Gruppe HAVARIE – begleiten wir Familien mit psychischer Belastung in der Elternrolle. Viele von ihnen sind durch ihre eigene Geschichte mit bindungsunsicherem Verhalten konfrontiert und brauchen gezielte Unterstützung, um neue Wege in der Beziehungsgestaltung zu ihren Kindern zu finden. Es geht darum, Abbrüche zu verhindern, Beziehungserfahrungen neu zu ermöglichen und die Weitergabe von Traumatisierungen zu unterbrechen. Unsere Zielgruppe braucht keine schnellen Lösungen oder „pädagogische Tricks“. Sie braucht Menschen, die bereit sind, dranzubleiben – auch wenn’s ungemütlich wird. Fachkräfte, die Haltung zeigen, ohne zu moralisieren. Und Strukturen, die nicht nur Schutz bieten, sondern echte Perspektiven eröffnen.

Gemeinsames Ziel aller Angebote:

Die Angebote im Traumazentrum MEUTEREI und der geplanten HAVARIE-Gruppe eint ein gemeinsamer Kern: Sie schaffen Schutzräume für junge Menschen und Familien in besonders belastenden Lebenslagen. Hier wird Trauma nicht übergangen, sondern verstanden. Hier gibt es keine schnellen Lösungen, aber verlässliche Begleitung. Und vor allem: Hier steht der Mensch im Mittelpunkt – mit seiner Geschichte, seinem Potenzial und seiner Würde.